Kunstharzarbeiten und -versiegelungen

Definition:

Estriche aus Kunstharzmörtel und synthetischem Reaktionsharz als Bindemittel. Infolge einer chemischen Reaktion verfestigt sich das Gemisch auf der Baustelle. Meistens erfolgt die Verlegung im Verbund.

Dann muss der tragende Untergrund eine Oberflächenzgufestigkeit von 1 N/mm² in nicht befahrenen Bereichen und von 1,5 N/mm² in befahrenen Bereichen betragen Als Bindemittel eignen sich insbesondere:

Epoxidharze EP, Polyurethane PUR, Polymethylmethacrylate PMMA, ungesättigte Polyesterharze UP.

 

Verarbeitung:

Kunstharzestrichmörtel sind unmittelbar nach Beendigung des Mischvorgangs auf dem Untergrund zu verteilen und der Konsistenz entsprechnend zu verdichten und abzuziehen.

Die Verlegetemperatur hängt vom Kunstharztyp ab.

Die Luft- und Untergrundtemperaturen (Bauteiltemperatur) müssen mindestens 3 K über dem Taupunkt liegen.

Die Verarbeitungsrichtlinien und die Sicherheitsvorschriften des Materiallieferanten für die Ausführug müssen beachtet und eingehalten werden.

Die Aushärtezeiten von Kunstharzestrichen auf der Basis von ein- bzw. mehrkomponentigen Harzen sind von der Ausführungs- und Aushärtungstemperatur, der Art des Kunstharzes und dem Härtersystem erheblich abhängig.

Allgemein kann bei Temperaturen von 15° C bis 25° C davon ausgegangen werden, dass Kunstharzestriche nach 8h bis 12h begangen und nach drei bis sieben Tagen mechanisch belastet werden dürfen.

 

Vorteile von Estrichen aus Kunstharz:

  • Nahezu fugenlose Verlegung
  • schnelle Aushärtung
  • hoher Verschleißwiderstand
  • hohe Schlagzähigkeit
  • unempfindlich gegen Feuchtigkeit und Wasser
  • unempfindlich gegen eine Vielzahl von Chemikalien
  • Frostbeständigkeit
  • geringe Schwindneigung
  • hoher elektrischer Widerstand

 

Nachteile von Estrichen aus Kunstharz:

  • aufwendige, auf die jeweilige Situation zugeschnittene Rezepturabstimmung
  • temperaturabhängige Bearbeitungszeitspanne bis zum Abbinden
  • hohe Stoff- und Verarbeitungskosten
  • bei Entzündung können gesundheitsgefährdende Dämpfe entstehen

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